Soziale Stadt

Nauen

Nachbarschaftsgarten: Viele Helfer und viel Sonne

Groß und Klein, Jung und Alt haben letzte Woche mit angepackt, um dem Gemeinschaftsgarten in der Feldstraße auf die Beine – pardon – in die Pflanzkisten zu helfen. Bei Bilderbuchwetter entstand dort der erste Nachbarschaftsgarten Nauens, der bereits die ersten neugierigen Besucher anzog.

„Schön, dass die Ecke jetzt sinnvoll genutzt wird“, sagt Florian Hochbaum und schaufelte unermüdlich Pflanzerde in die Eimer, die er anschließend in die Hochbeete auffüllte. Schaufel und Schubkarre hatte er von Zuhause mitgebracht. Gemeinsam mit anderen Helferinnen und Helfern aus der Graf-Arco-Oberschule verwandelte er am vergangenen Donnerstag die brachliegende Fläche in ein Kleinod für Hobbygärtner. Am Freitag wurde der Garten dann offiziell eingeweiht. Und auch die rüstige Helga Gültzow aus der Nachbarschaft packte an beiden Tagen tatkräftig mit an. „Die Jugendlichen können hier lernen ihre Umgebung schöner zu gestalten – das ist wichtig“, unterstrich sie.

Für das Projekt unter dem Motto „Wenn die Nachbarn ackern, trägt die Feldstraße Früchte“, zu dem alle Bewohnerinnen und Bewohner aus Nauen, aber vor allem aus dem Wohngebiet Innenstadt-Ost aufgerufen sind, finden sich immer mehr Anhänger und Mitmacher. Das Quartiersbüro mit Lore Hauck und Ralf Fischer, die Kita Kinderland, die Graf Arco-Schule, Mikado und der Humanistische Freidenkerbund Havelland machten es vor und haben zusammen mit Nachbarn auf der grünen Fläche nahe Feldstraße und Bredower Weg eine bepflanzte Hochbeet-Landschaft mit Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen entstehen lassen. Cecilia aus der 4. Klasse der Graf-Arco-Grundschule hat Sonnenblumen gepflanzt. Sie findet die Idee mit dem Gemeinschaftsgarten „super“. Fachmännisch erklärt sie: „Den Schnittlauch und das Basilikum können wir später in der Küche brauchen“, und ihre Schwester Charlotte aus der 2. Klasse ergänzt: „Ich habe Salat, Lilien und Radieschen gesät.“

Über das gemeinsame Gärtnern wird die Gelegenheit für gemeinsame Aktivität und Austausch von Jung und Alt gegeben. Zusätzlich beraten wird das nachbarschaftliche Gartenprojekt durch die Expertise der Kleingartensparte Einigkeit. Die Freifläche wird von der Stadt Nauen zur Verfügung gestellt und von der Verwaltungsspitze nebst Soziale-Stadt-Fördermitteln des Bundes und des Landes Brandenburg unterstützt. Gleichzeitig entsteht damit ein neuer Platz mit Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsqualität, der von der Nachbarschaft selbst gestaltet werden kann. Das Quartiersbüro Nauen Innenstadt-Ost betreut und organisiert das Gartenprojekt. Dies geschieht in Form der Moderation der monatlich stattfindenden Gärtnertreffen, an der sich seit März die Nachbarschaft beteiligt. Delia Kosmolka ist mit ihrer Hort-Gruppe der Kita Kinderland im Garten zugange. „Die Kinder sind ganz Feuer und Flamme, und sie sind ganz aufgeregt, weil sie es einfach gerne machen“, sag die Erzieherin. „Und sie lernen Verantwortung zu übernehmen“, ergänzt die Pädagogin Eva Peeger von der Graf-Arco-Schule. Bürgermeister Detlef Fleischmann, der die Eröffnungsfeier besuchte, sagte am Rande: „Das Treiben der Kinder verleiht dem Projekt viel Optimismus. So stelle ich mir Stadtentwicklung im Kleinen vor.“ Für das leibliche Wohl sorgte der Verein „Die Tafel“ mit Soljanka, und der Kuchen kam von der AWO. Die Seniorin Monika Bark vom Behindertenverband kann wegen ihrer Behinderung am linken Arm nicht mehr aktiv am Gartenaufbau teilnehmen. „Ich trinke für mein Leben gerne frisch aufgebrühten Pfefferminztee. Vielleicht findet sich ja jemand, der mir hier ein Sträußchen Pfefferminze pflückt und es mir nach Hause bringt“, sagte sie.

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