Soziale Stadt

Nauen

Raumpioniere nehmen sich Nauener See vor

Die „Raumpioniere“ in Nauen haben sich entschieden, sich für einen schönen Nauener See einzusetzen. Am Sonnabend trommelten sie über 40 Helferinnen und Helfer zusammen, die den drei  Nauener Schülern Anton, Kilian und Oliver der Klasse 6b der Graf-Arco-Schule bei der Umsetzung ihrer Idee helfen wollten.

Anton, Sprecher der Gruppe, sagt: „Man hat einen schönen Blick auf den See. Man kann sich dort treffen und sich entspannen.“ Damit meint er nicht nur die Kinder nach der Schule, sondern denkt an einen Treffpunkt für alle Generationen. Und die Angler natürlich. Dafür muss der See aber sauber und schön sein. „Was er im Moment nicht ist“, wie Anton bei der ersten Begutachtung meinte.

Anne Leschke, Projektleiterin in Nauen für die Raumpioniere, half mit Unterstützung von Nauens Jugendkoordinatorin Rosita Lipinsky den drei Raumpionieren Anton, Kilian und Oliver aus der 6b der Graf-Arco-Schule dabei, genügend Unterstützer für die heutige Müllsammelaktion zu begeistern. Pia Ruf-Weide und Sarah Götze von der Umweltinitiative „Saubere Sache“ waren sofort Feuer und Flamme, ebenso ein gutes Dutzend Helfer vom örtlichen Siedlerverein, dem Angelverein und etlichen Anwohnern. Selbst die Alt-Bürgermeister Detlef Fleischmann und Wolfgang Seeger waren unter den Unterstützern zu finden. „Bemerkenswert, wie viele Synergien geschaffen werden, wenn sich viele Interessengruppen für ein Ziel einsetzen, so wie heute“, stellte Pia Ruf-Weide fest.

Raum Pioniere Zukunft ist ein Projekt der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Bandenburg e.V. (LKJ Brandenburg), welches seit Beginn des Schuljahres eine kleine Gruppe von Kindern dabei unterstützt, ihre Idee für ein für Kinder und Jugendliche attraktives Nauen zu formulieren und umzusetzen.

Raumpionier Anton teilte indes den Sammlertross in zwei Gruppen ein: „Wenn man hier am See herumläuft, findet man eine kleine Angelstelle, an der noch Müll liegt, aber entlang des Seeufers liegt auch noch weiterer Müll, der  weg muss“, plante er. Und so setzte sich der 45-Helfer-Tross mit Müllzangen und Müllsäcken in Bewegung und sammelte binnen einer knappen Stunde rund zwei Kubikmeter des sogenannten Zivilisationsmülls – vom Angelhaken bis zum zerstochenen Planschbecken war fast alles dabei. Und da noch Zeit vorhanden und das Wetter so schön war, wanderte die Fraktion der „Sauberen Sache“ noch in Richtung Bürgerpark, wo die gleiche Menge Müll aus den Gebüschen gezerrt wurde. „Die Pfandeinnahme an Leergut betrug 2,08 Euro“, scherzte Sarah Götze resümierend.

Unterdessen kümmerte sich Projektleiterin Anne Leschke gemeinsam mit Patrick Oppermann, der den Grill organisierte, um die Verpflegung der Truppe. Pia Wehner ist die Geschäftsführerin der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg und Leiterin des Raumpioniere-Projekt. „Ich freue mich, dass so viele gekommen sind. Die heutige Aktion ist nämlich der Einstieg in die „Zweite Stufe der Rakete “ der Raumpioniere, die heute mit den Erwachsenen in den Projekten zusammen arbeiten. Und heute sehe ich so viele Erwachsene hier – dies ist ein sehr guter Einstieg“. Nach dem Basisjahr, in dem die Jugendlichen in Begleitung der Projektleiter die Türen in die Rathäuser, in die Gremien und in die Vereine geöffnet haben, folge im nächsten Jahr die Projektzusammenarbeit mit der anderen Generation. „Und in Nauen hat dies heute schon angefangen“, lobte Pia Wehner. Auch Nauens Bürgermeister Manuel Meger, der die heutige Sammelaktion tatkräftig unterstützte, bestätigte: „Vor rund vier Wochen waren die drei Jungs der 6b der Graf Arco Schule bei mir gewesen und haben ihren Wunsch geäußert“, sagte er. In der Zwischenzeit habe die DLG Nauen GmbH eine kleine Schneise zum Seeufer freigelegt und eine nagelneue Sitzbank nebst Papierkorb installiert. Auch der Anglerverein beteiligte sich an den Vorarbeiten, erläuterte der Bürgermeister. Jugendkoordinatorin Lipinsky freute sich: „Ich finde es beeindruckend, was die drei Jungs mit Herzblut auf die Beine stellen und wie viele Leute sie aktiviert haben, um sich an ihrem Projekt zu beteiligen. Das macht mir Mut, dass für die Kinder und die Jugendlichen in Nauen noch einiges geht.“ Auch Ilona Greve, Leiterin des Grundschulteils der Graf- Arco-Schule, ist stolz auf die Teilnahme ihrer Schüler. „Gestern haben mir die Kinder erzählt, dass eine Bank aufgestellt wurde, und dass alles richtig schön wird.“

Im „Treffpunkt Freizeit“  am Neuen Garten in Potsdam findet jedes Jahr die Abschlussveranstaltung für das Projektjahr statt. Am 4. Dezember kommen die Raumpioniere mit ihren Projektleiterinnen und Projektleitern aus allen drei Standorten (Wusterhausen, Altlandsberg und Nauen) zusammen und treffen dort sowohl die zwei großen Hauptförderer aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Eine weitere Fördergruppe sind die Standortkommunen mit den Bürgermeistern und Jugendkoordinatoren.

Top