Das Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens zählt zu den wichtigsten Festtagen im Islam. Im Nachbarschaftsgarten “Grünes Eck” an der Feldstraße trafen sich Menschen aus unterschiedlichsten Ländern, um gemeinsam zu feiern.
Anlässlich des Endes des Ramadán, dem Fastenmonat der Muslime, wurde auch in Nauen gemeinsam gefeiert. In Anlehnung an die Zuckerfabrik und der damit in Verbindung stehenden Feldstraße fand am 6. Juni im Nachbarschaftsgarten das traditionelle Zuckerfest statt. Das Zuckerfest gab den Projektpartnern eine ausgezeichnete Möglichkeit, ersten Kontakt mit den Geflüchteten aufzubauen, um zeitnah in intensiveren Gesprächsaustausch mit ihnen zu kommen. Es war die erste Kooperationsveranstaltung zwischen dem Quartiersmanagement/Mikado e.V., der Stiftung für Engagement und Bildung e.V., dem Forschungsverbund Perspektivwechsel, der Willkommensinitiative und der Johanniter-Unfall-Hilfe Träger des Übergangswohnheims. Sie gaben den Nauener Neuankömmlingen die Möglichkeit, ihre Tradition auch den alteingesessenen Nauener*innen näher zu bringen. “Eine wunderbare Chance, mit so vielen Menschen verschiedenster Herkunft ins Gespräch kommen zu können”, freut sich Anne Reimann-Peterson die regelmäßig mit ihrer Familie bei den Aktionen im Garten dabei ist. Die rund 70 kleinen und großen Besucher genossen das vielfältige Buffet aus Gegrilltem, Deftigem und süßen Spezialitäten aus aller Welt. Darüber hinaus erfreuten sich die Kleinen an den vielen Spielangeboten von Sackhüpfen, Tauziehen bis Mikado und Slalomlauf, bei denen sie sich Punkte für den Hauptpreis – Freikarten für das Stadtbad Nauen – sammeln konnten. “Ich freue mich sehr, dass wir die DLG zum Sponsoring von Freikarten für das Stadtbad gewinnen konnten. Einen besseren Ansporn für die Spiele hätten wir nicht haben können”, erklärt Sarah Götze vom Quartiersmanagement.
Auch in Zukunft soll der Garten ein Ort der Begegnungen vieler Nationen sein, die alle in Nauen zu Hause sind. Hier ist ein Austausch zwischen neuen und alten Nauener*innen möglich. Denn beim gemeinsamen Gärtnern und bei Aktionen kommt man leicht ins Gespräch. Die Projektpartner verfolgen mit ihrer Arbeit das Ziel, die Neuankömmlinge bei Aktivitäten in unserer Funkstadt besser einbinden zu können sowie einen engeren Austausch mit Ihnen herzustellen. Dafür führt die oben genannte Stiftung zusammen mit Mikado e.V. im August das Projekt “Wunschbaum“ in Nauen durch, ein Dialogformat zwischen Geflüchteten und alteingesessene Nauener*innen. Das Ergebnis fließt in eine Dauerausstellung im Zuge der Neubepflanzung der Feldstraße ein.
Als eines von sechs Projekten in Berlin und Brandenburg wurde das Projekt “Grünes Eck” ausgewählt, vom zweijährigen Forschungsprojekt PERSPEKTIVWECHSEL begleitet zu werden. Der Forschungsverbund, ein interdisziplinäres Team aus Soziolog*innen, Stadtplaner*innen, Psycholog*innen und Geograf*innen mit unterschiedlichsten Erfahrungen in Projektarbeit, Forschung und Praxis, möchte zusammen mit Mikado e.V. und den Nauener Neuankömmlingen Fragen zum Gelingen von Teilhabe und Integration vor Ort bearbeiten. “Der Ansatz besteht darin, mit Geflüchteten zu forschen – nicht über sie. Geflüchtete sind Expert*innen ihrer Lebenswelt und nur sie können uns verstehen helfen, mit den Herausforderungen umzugehen“, sagt Renate Timme vom Forschungsverbund. Beauftragt und inhaltlich begleitet wird das Projekt vom vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt unter www.projekt-perspektivwechsel.com. Die nächsten (Ferien-)Aktionen des Quartiersmanagements sowie weitere Infos finden Sie immer brandaktuell auf www.sozialestadt-nauen.de.