Soziale Stadt

Nauen

Stadtteilkonferenz brachte viele Ideen auf den Tisch: Stadtbad als Favorit für Bürger-Begegnungsstätte

Bei der Stadtteilkonferenz für das Wohngebiet Nauen-Ost trafen sich am vorletzten Samstag rund 50 Teilnehmer, um Ideen für ein lebenswertes und attraktives Wohnen für die sogenannten Neubauten zu sammeln, deren Charakter überwiegend von Plattenbauten aus der späten DDR-Zeit geprägt ist. Vertreter aus Verwaltung, Schulen, Stadtverordnetenversammlung und der Stadtkontor GmbH, trafen sich und diskutierten, wie der Ortsteil attraktiver gestaltet werden kann. Leider war die Gruppe der Betroffenen – die Anwohner, mit zehn Personen nur sehr schwach vertreten.

Die Mieten sind in den Neubauten günstig, und so sind die Wohnungen wenigstens in finanzieller Hinsicht bei jungen Familien, Senioren und Hartz IV-Empfängern beliebt. Das Wohngebiet am Rande der historischen Altstadt wird im Westen durch die Gartenstraße und Oranienburger Straße begrenzt, im Norden durch die Kreuztaler Straße im Osten durch den Waldemardamm und die Karl-Thon-Straße und im Süden durch die Berliner Straße. Das Gebiet zählt derzeit 2500 Einwohner.

An drei Arbeitstischen wurden Fragen zur aktuellen Situation und zu den Bedürfnissen der Anwohner erörtert und geradeweg auf die Tischdecke geschrieben. Eine Vielzahl von Vorschlägen kam dabei zustande. Von der erweiterten Barrierefreiheit des Stadtbades war die Rede oder von einer Art Hausmeisterservice, der bei Streitigkeiten vermitteln soll und auch bei Kleinstreparaturen behilflich sein kann, ehrenamtlich, versteht sich. Die Situation vieler Gehwege wurde bemängelt, eine andere Teilnehmerin sähe gerne den traditionellen Laternenumzug durch das Wohngebiet ziehen. Unter dem Motto „Schule als Lebensraum“ sollen Schulen wie die Grund- und Oberschule „Dr. Georg Graf von Arco“, an der die dreistündige Diskussionsstunde stattfand, ebenfalls für die Bewohner geöffnet und in das gestartete Projekt integriert werden.

Stadtkontor-Moderatorin Kathrin Feldmann unterstrich die Wichtigkeit einer Begegnungsstätte für alle: „Es braucht einen Raum, in der es auch Beratungsangebote gibt und der auch die Bewohnerschaft einbindet“. Als möglicher Ort des Begegnungszentrums wurde das Stadtbad ins Spiel gebracht, das sich als Teil der Siedlung in der jüngsten Vergangenheit immer mehr zum attraktiven Freizeitzentrum mausert. Hier sollen die sanitären Einrichtungen verbessert und in diesem Zusammenhang sei eine weitere Expansion zugunsten
der einer Begegnungsstätte denkbar, räumte Markus Kumer ein. Er ist der Chef der kommunalen Dienstleistungsgesellschaft DLG Nauen.

Heike Dietrich, Leiterin der angrenzenden Grundschule Am Lindenplatz, zeigte sich mit den Vorschlägen der Diskussionsrunde zufrieden, „jedoch müsse man noch viel stärker mit der Bevölkerung in Kontakt kommen, um deren Meinung zu erfahren“, unterstrich sie. Steffen Glagow (Frischer Wind/Piratenpartei Deutschland), Mitglied der Stadtverordnetenversammlung sagte: „Wichtig ist, dass der Dialog zwischen den Generationen fortgesetzt wird, die hier leben, also mit Jugendlichen und den älteren Mitbewohnern. Es müssen Konzepte entwickelt werden, die zusammen mit den Anwohnern und den Vereinen, Behörden, Schulen und Kitas umgesetzt werden können“.
Bürgermeister Detlef Fleischmann war ebenfalls mit den vielen Vorschlägen zufrieden: „Der Anfang für einen langen Weg ist gemacht und es wurde konstruktiv diskutiert“, lobte er.

Das nächste Treffen der Initiatoren wurde für Anfang 2015 anberaumt, die sich zukünftig eine stärkere Beteiligung der Anwohner wünschten.

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